Was ist überhaupt ein NFT?

In einem Interview mit Jimmy Fallon in der Tonight Show erklärte niemand Geringeres als Paris Hilton selbst dieses neuartige Phänomen folgendermaßen: Ein NFT ist ein Non-Fungible Token, also ein digitaler Vertrag (Smart Contract) der direkt auf die Blockchain geschrieben wurde und für den Verkauf von Kunst, Musik, Erfahrungen und physikalischen Objekten eingesetzt wird. Ihre Erklärung rundet sie damit ab, dass Jimmy sogar einen seiner Witze verkaufen könnte, doch stimmt das?

Hierfür müssen wir etwas tiefer in die Materie eindringen. Ein NFT ist eine Art Echtheitszertifikat, welches den Eigentümer eindeutig und nicht veränderbar (non-fungible) ausweist. Dieser Garant der Unveränderlichkeit ist der Blockchain geschuldet, die aufgrund Ihrer Dezentralität faktisch tatsächlich nicht zu verfälschen ist. Dieses Echtheitszertifikat kann für digitale Güter wie besonders Kunst, aber auch Musik und sogar einem Tweet gelten. Das NFT dient damit als eindeutiger Beweis des Eigentums über ein bestimmtes digitales Gut, sogar für einen Witz.

Die Kryptowelt hat den wunderbaren Beigeschmack, bei der Beantwortung einer Frage rund 100 neue Fragen aufzuwerfen. So auch in diesem Fall. Die erste und wohl eindeutigste Frage, die an dieser Stelle auftaucht, ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Warum sollten wir ein Echtheitszertifikat für ein digitales Kunstwerk (oder ein anderes Objekt) besitzen, wenn es für jedermann möglich ist, durch einen einfachen Screenshot in diesem Fall diese Kunst ebenfalls zu besitzen? Die Erklärung hierzu ist mal wieder gleichfalls simple wie komplex: Eben weil die Kunst zwar vervielfältig und somit “gestohlen” werden kann, aber eben nicht das Echtheitszertifikat, welches den Eigentümer eindeutig ausweist.

Das Louvre ist wohl das bekannteste Kunstmuseum und dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass im Louvre die wunderschöne Mona-Lisa, das weltweit bekannteste Gemälde, zu bewundern ist. Dieses Gemälde hat einen unermesslichen Wert, der nicht auf der optischen Erscheinung des Bildes beruht. Im heutigen Zeitalter wäre es ein leichtes, eine exakte Kopie anzufertigen, die sich in keinem Farbklecks in keiner Pinselbewegung von dem Original unterscheidet. Und dennoch würde dieser Kopie niemals eine vergleichbare Wertigkeit zugeschrieben werden, weil diese eben nicht das Original. Die Mona-Lisa gibt es eben nur einmal auf der ganzen Welt, unabhängig davon, wie viele Kopien erstellt wurden. Und genau so verhält es sich mit NFTs. Es gibt nur dieses eine Exemplar, welches tatsächlich als Original bezeichnet werden kann. Und hierzu gibt es nur einen ausgewiesen Besitzer, es sei denn es wurde ein Serien-NFT erstellt, dann gibt es nur einen Besitzer für das NFT mit entsprechender Seriennummer. -Aber dieses Thema behandeln wir in einem weiteren Blogbeitrag 😉 Und wie alle Sammelobjekte ist es üblich, dass diese über die Jahre im Wert steigen, weil es mehr als genug Sammler unter uns gibt, die bereit sind, unglaubliche Beträge für den Besitz eines Objektes zu bezahlen. Das war schon immer so und es gibt kein Anzeichen, dass die Menschheit sich dahingehend verändern wird. So wurde eine NBA Videosequenz für 535.000,00 US-Dollar zum Verkauf angeboten und tatsächlich für Beträge von mitunter 99.999,00 US-Dollar verkauft. Vor diesem Hintergrund können wir diese Wertigkeit wohl auch als legitim bezeichnen.